Ich könnte mich mit meinen Kollegen nicht unterhalten, wenn wir unterschiedliches Vokabular und eine andere Grammatik verwenden
würden.
Vernetzte IT-Systeme stehen vor demselben Problem. Die Regeln, die bei Netzwerken zur Kommunikation verwendet werden, nennt man Protokolle. In
den 80er Jahren herrschte eine solche Vielzahl an unterschiedlichen Protokollen, das der Informationsaustausch zwischen Netzen entweder
unmöglich oder extrem aufwendig war. 1977 beschloss die Internationale Organisation für Standarisierung
(->ISO) sich dieser Problematik anzunehmen. Ein Unterkomitee erhielt den Auftrag einen
Offenen Kommunikationsstandard zu entwickeln. 1982 wurde die Arbeit dieses Kommitees verabschiedet, das
Open-Systems-Interconnection(OSI) Referenzmodell.
Das OSI-Referenzmodell unterteilt jede Anwendung in eine Vielzahl von Funktionsschichten. In der Definiton des Modells findet man 7 Schichten, die jeweils vergleichbare Tätigkeiten ausüben. Sie werden auch als OSI-Stapel (OSI-Stack) bezeichnet. Die aktuelle Schicht bezeichnet man als (N)-Schicht, die übergeordnete als (N+1)-Schicht und die Untergeordnete als (N-1)-Schicht. Kommunikation findet nur zwischen benachbarten Schichten statt. Dabei fungiert die (N+1)-Schicht als Auftraggeber und die (N)-Schicht als Auftragnehmer.
Der OSI-Stapel unterteilt sich in zwei Gruppen: Die Schichten 1-4 sind transportorientiert und die Schichten 5-7 sind anwendungsorientiert.
Die Schichten 1 und 2 des OSI-Referenzmodells sind gemäß der IEEE 802.2 in je 2 Teilschichten unterteilt:
Schicht 2 | LLC = Logical Link Control MAC = Media Acess Control |
Schicht 1 | PLS = Physical Signaling PMA = Physical medium Attachement |
Logical Link Control:
Sie ermöglicht schon in der Schicht 2 den Anschluss an verschiedene physikalische Anschlussformen. Die Steuerung der
Dateiübertragung mittels Funktionen zur Fehlererkennung und -behebung ist ihre Aufgabe.
Media Acess Control:
Definiert den Zugriff mehrerer Netzwerkknoten auf das Medium und legt deren physikalische Adressen fest (siehe auch
MAC-Adresse).
Aufgaben:
Physical Layer Signaling:
Die Implementierung dieser Teilschicht (Sublayer) befindet sich in der Datenendeinrichtung (DEE). Sie steuert die Zugriffssteuerung auf der Basis des
verwendeten Zugriffsverfahrens.
Physical Medium Attachement:
Eine Implementation des Physical Medium Attachements existiert nur dann, wenn sich funktionale Schaltungslogik und der physikalische Anschluss
nicht in demselben Gerät befinden. Dies ist beispielsweise bei Thick-Ethernet der Fall.
Es handelt sich um die funktionale Schnittstelle zum Übertragungsmedium und nimmt Übertragungs- und Steuerungsfunktionen wie reset,
transmit, receive, carrier sense, collision detect wahr.
Dies ist nur ein kurzer Überblick über das OSI-Referenzmodell. Wer weiterführende Informationen zu diesem Thema möchte, findet diese unter anderem auf diesen Seiten:
Datacom-Bookstore Lexikon: http://www.datacom-bookstore.de/lexikon/frame.htm
Hausarbeit von Andreas Adolf: http://omnibus.uni-freiburg.de/~adolf/teltitel.htm