IBM-Token-Ring wird durch die IEEE 802.5 beschrieben, die ebenfalls den LLC-Sublayer nach der IEEE 802.2 einsetzt. Es handelt sich um ein logisches Ringsystem, das als Zugriffsmethode Token Passing verwendet. Um die Probleme eines physikalischen Ringes zu vermeiden, verwendet man in der Regel physikalisch eine Sterntopologie. Um dies zu ermöglichen, werden Ringleitungsverteiler(=MAU) eingesetzt.
Es existieren zwei Versionen von Token-Ring. Sie unterscheiden sich
hinsichtlich ihrer Datenübertragungsrate und ihres Zugriffsverfahrens.
Das ursprüngliche IBM-Token-Ring besitzt eine Datenübertragungsrate
von 4MBit/s. Die aktuellere Variante ermöglicht 16MBit/s. Sie erreicht
dies, indem sie das Token-Passing-Zugriffsverfahren
abändert. Sobald eine Station ihre Daten gesendet hat, generiert sie
ein neues Freitoken. Mehrere
Token auf einem Ring werden auf diese Weise ermöglicht. Der Name
dieser Token-Ring-Variante, Early-Token Release, ist daher sehr
passend.
In einem Token-Ring sind maximal 260 (72 bei 16MBit/s) Stationen erlaubt. Die Verkabelung besteht aus
STP-Kabeln,
mittlerweile ist jedoch eine Verkabelung mit UTP-Kabeln
möglich. Dies entspricht jedoch nicht der Spezifikation durch IBM.
Die Ringleitungsverteiler sind entweder per STP- oder per LWL-Kabel
verbunden.
Um den Problemen des Token-Passing-Zugriffsverfahrens zu begegnen, gibt es in einem Token-Ring-Netz zwei Kontrollinstanzen:
Den Token Ring-Monitor | Eine Station im Ring übernimmt diese Aufgabe. Er erfüllt Aufgaben wie:
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Der Standby-Monitor | Alle derzeit aktiven Stationen übernehmen diese Funktion. Der Standby-Monitor überwacht den Token Ring-Monitor und sorgt dafür, dass bei einem Ausfall eine andere Station seine Funktion übernimmt. |
Topologie | logisch = Ring physikalisch = Stern oder Ring Teilstreckennetz |
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Datenübertragungsrate | IBM-Token-Ring = 4 MBit/s Early-Token-Release = 16 MBit/s |
Kabellängen | STP = max. 800m LWL = max. 200km |
Ringleitungsverteiler | max. 12 |
Stationen | max. 260 (4MBit/s)bzw. 72 (16MBit/s) |